Heute war geplant mir dem Tuk Tuk in die Stadt zu fahren um ein Bus- oder Flugticket nach Laos oder Thailand zu organisieren.

Wir bezahlten den Fahrer und fragten dann noch nach dem Preis für eine Tempelrunde. Ewig diskutierten wir hin und her und kamen am Schluss auf keinen gleichen Nenner. Wir wollten gerade gehen, da behauptete er, dass wir ihn noch nicht bezahlt hätten. Nach einer Diskussion mit jemanden der kein gutes Englisch spricht, gaben wir nach und zahlten (noch einmal). Nachdem wir ca. 15min. lang ziellos herumgeirrt sind (bestimmt 45°C) zogen wir uns in den Schatten  (Juhu,…nur mehr 40°C ) zurück und versuchten einen Schlachtplan aufzustellen.

“Wo bekommen wir wohl ein günstiges Ticket her, dass auch wirklich ein echtes Ticket ist und nicht nur ein Papierstück???”

Die meisten Touristenbüros sahen nicht so vertrauenswürdig aus. Wir standen also im Schatten, bereits klitschnass und erledigt als ein Tuk Tuk Fahrer zu uns kam und uns mal wieder eine Tour andrehen wollte. Er hatte ein bisschen etwas vom thailändischen Denzel Washington .  Wir lehnten automatisch ab. Er blieb wie gewohnt hartnäckig und da wir unseren Schattenplatz noch nicht aufgeben wollten ließen wir uns berieseln.
Wir machten uns einen recht guten Preis aus (mehr für ihn als für uns ) und er brachte uns, nach einem kurzen Stopp in seinem Stammlokal (bestes Essen in Kambodscha ), zum “Schwimmenden Dorf”.

Vorbei führte der Weg durch Dörfer und Reisfelder.
Rechts seht ihr eine Dorftankstelle. Da hier jeder mit einem Roller oder Moped fährt reichen die Glas- bzw. Plastikflaschen zum auffüllen aus.

Es ist auch viel billiger als der Sprit bei den Tankstellen,…ziemlich sicher aber eine nicht allzu motorschonende Mischung

Als wir nach einer ca. 30min. Fahrt endlich angekommen sind, gab es eine preisliche Überraschung, denn die Bootsfahrt durch das Dorf kostete nicht 6$/Person, so wie eigentlich in dem veralteten Heft des Tuk Tuk Fahrers gestanden ist, sondern mittlerweile 20$. Das klingt vielleicht nicht teuer- ist aber für Kambodscha Verhältnisse eine ziemliche Abzocke.

Egal, …jetzt waren wir schon einmal hier und wollten auch das Dorf sehen. Wir stiegen in eines der unzähligen Boote und fuhren auch gleich los. Wieder einmal eine Privattour. So sah es in etwa aus:

Am Fluss spielte sich viel ab. Nicht nur Touristenboote, sondern auch Einheimische traf man überall.

 

 

 

 

 

 

Links seht ihr den Basketballkäfig des Dorfes, wirklich mit zwei Körben drinnen.
Am Bild unten wird gerade mit einem Netz gefischt.

 

 

Der Fahrer erklärte uns, dass die Häuser entweder auf Bambusstäben, auf Fässern oder direkt auf Boote gebaut sind.
Die Häuser sahen alle sehr mitgenommen aus, aber auch nicht wirklich ärmer als am Festland (wenn das überhaupt noch möglich ist.) Manche Häuser hatten auch Gärten oder Hunde.

Auch Alex durfte einmal das Steuer übernehmen.

Danach hielten wir plötzlich mitten am Wasser an und das, bereits von unserem Tuk Tuk Fahrer angesprochene Verkaufsgespräch begann.

Er erklärte uns, dass die Leute hier sehr arm sind und durch niemanden unterstützt werden. Von unseren 40$ (hier ein Monatseinkommen) sehen sie wohl nichts. Inzwischen hielt sich eine Frau von einem anderen Boot aus bei uns an und bettelte. Außerdem meinte er: “Ihnen Geld zu geben bringt nichts, besser ist es den armen Kindern Reis oder sonstiges zu schenken!” Da klingelte es: Unser Tuk Tuk Fahrer hat uns erzählt, dass man den Ausflugsbooten überteuerten Reis und sonstiges abkaufen kann und den Kindern in der Schule geben kann. Dadurch kommen aber noch mehr Kinder und man wird praktisch gezwungen allen etwas zu schenken oder abzukaufen. Er meinte, dass die meisten Touristen manchmal bis zu 100$ dort liegen lassen und dass das aber nicht viel bringt, da die Kinder den Reis wieder weiterverkaufen oder abgeben müssen. Ein Teufelskreis, wie mit den Vögeln die zu dreißigst in Käfige gezwängt werden und den Touristen, meist bei den Tempeln, zum freikaufen angeboten werden. Während sie auf der einen Seite des Tempels freigelassen werden, wird dahinter wieder nachgefüllt.

Obwohl wir das alles wussten, ging mir das doch sehr Nahe. Die Stimmung war am Tiefpunkt und uns plagte ein schlechtes Gewissen. Auch die Krokodil”farm” konnte uns nicht aufmuntern. Seht selbst…

Krokodilhandtaschen sind hier sehr beliebt und überall zu bekommen…
Außerdem gibt es Krokodilswrestling und viel mehr grausliches Zeug.

Da ich mir sicher war einen Besuch in der Schule nicht durch zu stehen, verzichteten wir darauf und ließen uns direkt zurückbringen.

Da der Fluss so niedrig war blieben auch am Rückweg wieder viele Boote im Schlamm stecken.

Weiter ging es mit dem Tuk Tuk zurück in die Stadt.

 

Dort brachte er uns zu einem Reisebüro (wahrscheinlich sein Verwandter) mit Wucherpreisen. Wir verzichteten und fuhren weiter nach Angkor Wat.

Ab 16:30 darf man dort gratis hinein, wenn man ein Tagesticket für den nächsten Tag kauft. Das nützten wir und sahen uns den bekanntesten Tempel an. Normalerweise ist er den ganzen Tag lang sehr sehr gut besucht, doch am Abend ist man dort beinahe alleine, da alle anderen auf einem Berg in der der Nähe sitzen und sich den Sonnenuntergang anschauen. Anfangs waren wir geschockt über die Massen, doch als wir merkten, dass sie uns alle entgegen kommen lächelten wir zufrieden. Ca. 30min. später war es schon sehr ruhig. Weitere 30min. später durchforsteten wir die Tempelanlage komplett alleine.

 

 

 

 

 

 

 

 

Unglaublich, aber wir haben ein halbwegs brauchbares Foto von uns bekommen 8 von 10 Fotos können wir meist schmeißen. Entweder sind sie komplett schief; nur mit unseren Gesichtern drauf; während wir noch zu dem Punkt gehen von dort wir das Foto wollen; nur mit uns aber ohne der Sehenswürdigkeit usw… hatten wir alles schon.

Morgen erkunden wir die restlichen Tempel… das wird bestimmt wieder ein laaaaaanger Tag.