Auf zur letzten Station! Vinales, 18. und 19.12.

Heute in der Früh sollte uns der Taxifahrer, wie drei Mal besprochen, um 7:30 vor der Casa abholen. Nachdem er um 7:45 noch immer nicht da war, machten wir uns auf den Weg zum Hotel um den Bus um 8:20 zu bekommen, oder, wenn der voll ist, um 9:00 den, am offiziellen Busbahnhof noch zu erreichen. Mit diesen zwei Möglichkeiten und all unseren Habseligkeiten im Gepäck standen wir also vor dem Hotel. Ich ging zum Tour-Büro und fragte ob es noch Tickets nach Vinales gebe. Die Dame meinte sie wisse es nicht, aber ich könne einmal bezahlen und wenn der Bus da ist, wird sie mit dem Fahrer sprechen, ansonsten gibt es natürlich das Geld zurück. Mit 24 CUC weniger und auch ohne Busticket oder Rechnung warteten wir also vor dem Hotel auf den Bus. Um 8:30 wurden wir langsam ungeduldig, da der Ausweichplan mit dem anderen Bus immer weiter in die Ferne rückte. Wir lernten vor dem Hotel ein nettes Pärchen aus München kennen. Stefan und Nadine, die eigentlich in Ostdeutschland ausgewachsen ist, und uns in den nächsten Tagen noch einige Geschichten und Parallelen zu Kuba erzählen würde. Auch sie hatten schon einige interessante Erfahrungen mit Kubanern gemacht, aber eine Geschichte die alles toppt:

Stefan mag Zigarren und wollte unbedingt in Havanna in die Zigarrenfabrik und auch welche kaufen. Auf der Straße wurden sie von wie Touristen aussehenden Leuten angesprochen und sind ins Gespräch gekommen. Kurze Zeit später kam ein Pärchen, das behauptete in der Casa neben ihnen zu wohnen und wusste auch die Adresse. Sie meinten, dass sie gerade in der Fabrik gewesen sind und die aber nicht mehr lange offen habe und sie dort hingehen können. Daraufhin wurden die beiden dort hin geführt. Stefan kannte die ungefähre Adresse der Fabrik und es stimmte auch überein. Das Haus war leer und nur ein paar Leute, die Zigarren verkaufen saßen drin, die behaupteten, dass heute Ruhetag wäre und sie nur mehr 15 Minuten lang verkaufen. Stefan ließ sich eine Kiste Zigarren für 90 CUC andrehen und erntete dafür sogar leicht böse Blicke, da er nicht mehr kaufen wollte…

Um 9:15 hielt endlich der Bus vor dem Hotel und ich holte die Dame, die das Geld abkassiert hatte. Sie sprach mit dem Reisebegleiter und sicherte uns zwei Plätze im Bus. Wir fuhren noch etwa eine Stunde in Havanna diverse Hotels ab und der Bus war bis auf den letzten Platz voll. Wir hatten also ziemliches Glück noch zwei Sitze ergattert zu haben und überlegten schon, ob aufgrund unserer Aktion (bei der sich sicherlich der Bustyp und die Bürofrau das Geld geteilt hatten) zwei regulär zahlenden Kunden auf der Strecke blieben. Die zweieinhalbstündige Fahrt verbrachten wir mit Dauerplaudern und sie verging somit recht flott. Unter anderem vermittelten wir ihnen unsere Casa bei Johan in Trinidad, der mittlerweile schon ein gutes Geschäft mit unseren Empfehlungen aufbauen kann Smiley

Als wir in Vinales ausstiegen wartete bereits ein Mann mit unseren Namen auf uns. Wir machten uns noch mit den beiden einen Treffpunkt für später aus und gingen Richtung Casa. Es war mal wieder verdammt heiß und ein Taxi hätte auf uns gewartet, aber wir sagten, wir wollen lieber zu Fuß gehen. Schweißgebadet kamen wir etwa 10 Minuten später beim Haus an. Wir konnten wieder einmal das Abendessen um einen CUC billiger erhandeln und bekamen noch einen leckeren Fruchtsaft als Begrüßungsgetränk. Das Bett war noch nicht überzogen, also rief der Herr des Hauses die beiden Damen, die sofort das Bett machten. Als wir nach einer zweiten Decke fragten, rief er noch einmal, schnippte mit den Fingern und bekam die Decken gereicht. SO läuft das in Kuba Smiley Aber er ist ein ganz ein netter, wirklich!

Danach machten wir uns auf den Weg zurück zur Busstation um Wasser zu kaufen. Leider hatten wir beide die Visitenkarte der Casa vergessen und so hat der Rückweg mit 8 Liter Wasser etwas mehr als eine halbe Stunde gedauert und viele Nerven gekostet.

Nachdem wir uns auf ein, zwei Getränke mit unseren neuen Freunden getroffen und machten einen Plan für den nächsten Tag. Eine Pferdetour durch das umliegende Land soll es werden und die bestellen wir bei unserer Casa. Stefan meinte er kann ein paar Wörter Spanisch aneinanderreihen, also wurde ihm auch gleich die Aufgabe übertragen alles klar zu machen. Nachdem er ein paar Minuten in recht flüssigem Spanisch mit unserem Vermieter geredet hatte war alles klar… so ein Tiefstapler Zwinkerndes Smiley

Dann wurde das Abendessen aufgetischt:

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Wir waren beide sehr hungrig, aber damit hatten wir für 7 CUC pro Person weder gerechnet noch es annähernd geschafft alles zu essen. Und ja, es gab als Beilage eine Art Paella oder Reis-Fleisch, 2 Suppen, 3 Salatteller und 2 Nachspeisenteller, usw. – für 2 Personen. Die Besitzer der Casa gingen geschätzte 10 Mal vorbei uns fragten ob es gut sei und ob wir noch mehr wollen und lachten dabei hämisch.

Am nächsten Tag kamen die beiden in der Früh wie ausgemacht um neun Uhr zu uns, um eine Pferdetour in die Umgebung zu machen. Bei der Gelegenheit schwärmten wir über das Abendessen und bestellten gleich für 4 Personen.

Wir wurden von einem jungen Burschen abgeholt, der uns zu den Pferden brachte. Jedem wurde eines zugeteilt und los ging es – im gemütlichen Tempo.

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Die Pferde waren, wie uns von mehreren Leuten schon gesagt wurde, “semiautomatico”. Die kennen den Weg und lassen sich leicht steuern – außer meines. Ich hatte den wilden Hengst bekommen, der immer ganz vorne ritt und schneller war als alle anderen. Ich musste alle paar Minuten stehen bleiben und auf die anderen warten, was ihm aber gar nicht gefiel. Er wollte immer weiter, bis in herausgefunden habe, dass ich ihn einfach etwas Gras fressen lasse, dann bleibt er wenigstens stehen. Nicoles Pferd “”Margarita” war da etwas gemütlicher unterwegs. Der erste Stop war bei einem „heiligen” Baum, der recht einsam und imposant in der Landschaft stand.

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Weiter ging es zu einer Tabakfarm, wo uns der dortige Bauer etwas zum Anbau, Trocknung und Zigarrenherstellung (alles auf Spanisch) erklärte. Da Stefan sehr interessiert war und auch ständig nachfragte und seltener übersetzte, dauerte das eine Weile. Wir bekamen einen Kokosnusscocktail (Kokossaft + Grapefruit + Honig + Rum) und Stefan durfte seinen Traum erfüllen und selbst eine Zigarre drehen.

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Es ging weiter durch die Landschaft bis wir nach einer Ewigkeit endlich bei eine Höhle ankamen. Ein kleiner Bach floß dort hinein und wir wussten nicht ganz, wo die versprochene Badestelle sein sollte. Nach ein paar Minuten kam eine Gruppe von Leuten aus der Höhle und ein Guide meinte, wir können hineingehen, da drin sei ein kleiner Badesee. Als wir die Höhle betreten hatte kassierte er erst einmal 3 CUC von jedem. Wir machten jedoch nicht mit und sagten, dass und das zu teuer sei. Stefan redete mit unserem Guide und sagte ihm, dass wir nicht so viel Geld hätten und so durften wir gratis mit Smiley Ca. 250 Meter in der Höhle befand sich dann die kleine, eiskalte Badestelle, die eine tolle Erfrischung darstellte. Der Weg dorthin war glitschig und der Boden wie sich nachher bei Betrachtung im Licht herausstellte auch gatschig. Da wir den Weg zurück Barfuß zurücklegten mussten wir uns im Bach die Füße waschen, wobei ich gleich abgerutscht und mit dem ganzen Schuh im Wasser gelandet bin.

Nachdem wir schon einige Stunden unterwegs waren und eigentlich noch einen Stop geplant hatten beschlossen wir es gut sein zu lassen und weder nach Hause zu reiten. Unser Guide stimmte wiederwillig zu (da pro Stunde bezahlt wird) und lenkte uns wieder zurück. Da die Pferde ohnehin im Schneckentempo gingen und wir alle schon ziemlich K.O. waren wurde Stefan bei der Empfehlung des Guides, bei einer kleinen Bar kurz vor dem Schluss noch auf ein Bier stehen zu bleiben etwas grantig und sagte ihm im strengen Tonfall “Jede Stunde ist Gesicht”. Was er meinte war “Jede Stunde ist teuer”, aber sagte statt caro (teuer) cara (Gesicht) Smiley mit geöffnetem Mund

Zurück in der Casa gab es wieder ein leckeres und reichhaltiges Abendessen, diesmal mit Lobster für mich und ein halbes Huhn für Nicole Smiley

2 Gedanken zu „Auf zur letzten Station! Vinales, 18. und 19.12.

  1. Genau wie in der Dominikanischen Republik. Man macht eine Zeit aus und niemand kommt. Echt genial. Daran kann man sich glaube ich nicht gewöhnen!

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