Nach unserer mehr oder weniger erfolgreichen Rückkehr nach Havanna genossen wir wieder das inkludierte Frühstück und den diesmal geringeren Zimmerpreis (25 statt 30 CUC), da wir uns für die eine Nacht das Bad mit anderen Gästen teilten.
Das ist die Besitzerin der Casa Purpura.
Nach dem Frühstück kam ein anderer Casabesitzer, den Alejandro organisiert hatte vorbei um uns ab zu holen und bei sich auf zu nehmen. Unsere jetzige Unterkunft ist etwa drei Gehminuten von der vorherigen entfernt, noch näher am Malecon (Straße am Meer). Wir beschlossen diesen auch gleich entlang zu spazieren.
Nach einer kurzen Verschnaufpause machten wir uns erneut auf, diesmal durch die Stadt zum Hafen, mit der Fähre nach Casablanca. So sieht die neue/alte Umgebung aus Heute ist Waschtag- alle Balkone sind voll mit Wäsche (rechtes Bild)
Mit der Fähre wagten wir die ca. fünfminütige Überfahrt, nachdem zuerst mein Rucksack “genauestens” untersucht wurde (das wird angeblich gemacht, da bereits 2 Mal versucht wurde eine Fähre zu entführen und damit US amerikanisches Festland anzufahren – jedoch nicht erfolgreich). Die Fähre war ein mittelalterliches Gerät und wir waren froh für 20 Cent am andern Ufer wieder aus zu steigen.
Vom Anlegeplatz aus gingen wir etwa 10 Minuten einen kleinen Hügel hinauf, auf dem eine Jesus Statue stand (wozu nach Brasilien fahren… ). Außerdem gab es dort einen tollen Ausblick über die Altstadt.
Danach wollten wir wie im Lonely Planet beschrieben die Festung (siehe Bild oben) besichtigen, jedoch gibt es den Eingang anscheinend nicht mehr. So fuhren wir wieder zurück, wechselten noch Geld für Peso-Pizza und machten uns wieder auf den Heimweg.
Nachdem wir die Artikel des Vortags abgetippt haben, gingen wir mal wieder in “unser” Restaurant um die Ecke.
Alex wollte sich eine Paella (5,2CUC – das teuerste Essen bisher) und ich ein Schweinsschnitzel mit Käse überbacken und Süßkartoffel Pommes (3,2CUC) bestellen. Nachdem der Kellner erklärte: “Es gibt entweder eine Paella mit Bier aufgegossen oder mit Wein (für welche er sich entschieden hat muss ich wohl nicht schreiben) und die Wartezeit beträgt dafür 50min.!” entschieden wir uns inzwischen die Cocktails durchzuprobieren. Der Barkeeper heute beherrschte seine Kunst nicht so ganz (Optik und Wartezeit). Trotzdem gut, aber äußerst stark.
Kurz bevor die Paella serviert werden sollte, kam eine verwirrte Kellnerin zu uns und fragte, ob wir die Paella teilen. Wir schüttelten die Köpfe und sie verschwand wieder in der Küche.
Als sie den Topf servierte war alles klar… ein Hendel und Stückchen Schweinefleisch verdeckt durch einen riesen Haufen Reis mit Bohnen, Paprika, Erbsen und Fisolen. Mein Schnitzel schmeckte wie in Österreich und die selbstgemachten, Backofen- Süßkartoffel (die sind hier auch weiß und nicht rot) waren ebenfalls spitze. Alex ließ sich die bierige Paella schmecken und wir ließen den Rest einpacken. Heute bekamen wir die bisher größte Rechnung serviert- ca 20€ für zwei Hauptspeisen, eine Nachspeise und 6 Cocktails inkl. Trinkgeld – lang lebe unser Stammrestaurant.
Am nächsten Tag gab es beim Frühstück das erste Mal Würstel, die sogar besser waren als in den USA! Danach machten wir uns auf zum Busbahnhof um für den nächsten Tag unsere Weiterreise zu sichern. Wir kamen an Chinatown vorbei, das sich außer ein paar chinesischen Schildern nicht vom Rest der Stadt unterschied. Eine nette riesige Kirche hatten wir am Weg zu bestaunen.
Eine ziemlich undisziplinierte Volksschulklasse drängelte sich auch durch das Getümmel. Während vier Kinder versuchten sich bei einem Stand ein Eis zu kaufen (nur einer schaffte es), liefen die vordersten Schülerinnen mit einem sehr flotten Tempo davon. Wer von den Passanten die Lehrer oder Aufsichtspersonen waren war nicht klar aus zu machen. Danach verwandelte sich die breite, stark frequentierte Straße in eine Art kubanische Einkaufmeile. Ein Mini-Stand reihte sich an den nächsten und verkaufte alles – von Gewand und Essen über Badezimmer Armaturen und Rohren, bis hin zu CDs und USB-Sticks.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir endlich beim Busbahnhof an. Er war riesig und ein ziemliches Durcheinander. Nachdem wir ein paar Minuten herumgeirrt sind, sprach und ein junger Mann auf Englisch an und erklärte uns, dass die Touristen Busse (Viazul) nicht hier sondern an einem anderen Ort wegfuhren. Toll, also die ganze Strecke um sonst gegangen.
Vor der Busstation lauerten natürlich schon eine Unmenge an Taxifahrern und wir fragten einen nach dem Preis nach Vinales. Nach einigem Hin und Her meinte er 15 CUC pro Person im colectivo und schickte uns einen Kollegen. Der wiederum wollte 50 CUC für ein privates Taxi und als wir ihm klar machten, dass das zu viel ist, reichte er uns an den nächsten Kollegen weiter, der diesmal wirklich 15 CUC pro Person akzeptierte – wiederum mit der Betonung auf collectivo. Deshalb haben wir das Taxi auch für 7:30 in der Früh bestellt, dass falls wie beim letzten Mal, das Taxi nicht kommt, wir noch mit dem Bus fahren können (wenigstes lernen wir ein bisschen aus unseren Fehlern).
Den Weg zurück wollten wir nicht zu Fuß zurücklegen, da es doch eine betrchtliche Strecke ist. Also steuerten wir eine kleine Gruppierung von Coco-Taxi Fahrern an, um das letzte noch nicht verwendete Verkehrsmittel auch noch zu probieren. Nach der Verhandlung bezüglich des Fahrtpreises konnte es los gehen. Es war eine witzige Erfahrung mit diesem Moped in Ei-Form durch die Straßen zu düsen.
Wir machten bei Sonnenuntergang noch einen kleinen Spaziergang am Malecon…
… und gingen danach wie immer in unser Lokal essen. Wir waren die einzigen Gäste und die Kellner schienen sich köstlich zu amüsieren (nagut, wir kommen auch jeden Abend hier her und sind die einzigen die Cocktails trinken). Nachdem Nicole bereits am Vortag ihr Schnitzel mit Käse hatte, bestellten wir diesmal gleich zwei, jedoch ohne Käse. Für 3,50 CUC bekamen wir folgendes:
Ein aus mehreren Teilen bestehendes Riesenschnitzel, Reis, Bohnensuppe und frittierte bzw. Süßkartoffel-Pommes.