Am 23.12 kamen wir erst spät abends in South Beach, Miami an. Unteranderem auch deswegen, weil Alex zufällig für einen besonderen Securitycheck ausgewählt wurde.
Er und sein Rucksack wurden ganz genau untersucht- alles nur wegen den paar SSSS auf seinem Boardingpass.
Unsere Straße in South Beach heißt Espanola Way und ist gespickt mit vielen, überteuerten, mittelamerikanischen Restaurants (Preis nur für eine Schüssel Guacamole 10$ – Hauptspeisen ab 30$/ Person). Wir fragten uns, wer sich das leisten kann, da die Lokale immer voll waren. Hmm…in den nächsten Tagen sollte sich diese Frage beantworten.
Am 24. … also Weihnachten beschlossen wir erst einmal … einen Waschsalon zu finden In Kuba war das nicht allzu einfach. Dadurch waren wir gezwungen wieder einmal Wäsche waschen zu gehen. Leider fanden wir, auch mit Beschreibung eines Einheimischen die Laundry nicht. Statt dessen einen Subway- Juhu wieder auf amerikanischen Boden!!! Mittags einfach essen gehen, auf englisch bestellen und keine Angst haben, dass man den nächsten Tag am Klo verbringt. …
Soweit richtig…bis auf die Sprache! Man muss dazu wissen, dass in Miami mehr spanisch als englisch gesprochen wird, da dort hin viele Leute ausgewandert bzw. geflüchtet sind (auch viele Kubaner). Naja,… die Subwayfrau hat uns mit Müh und Not verstanden, doch leider hat sie es nicht hinbekommen unsere Gutscheinkarte einzulösen. Leicht genervt aßen wir und suchten dann weiter nach der Wäscherei. Nach weiteren 10min. stellten wir fest, dass sie sich genau nebenan befand und bereits in 1 Stunde zusperrte.
Wir akzeptierten, dass wir wieder keine frische Wäsche bekommen und machten uns auf den Weg in den Supermarkt. Am Vortag stellten wir in einem Minisupermarkt fest, dass hier anscheinend (wie auch in Kuba) keine Preise angeschrieben stehen. Wahrscheinlich zahlen wir hier auch die Touristenpreise
Am Weg kam uns dieser Mann entgegen. Von vorne (nur mit Höschen bekleidet) sah er – für Miami Verhältnisse nicht weiter auffällig aus, da hier viele Leute in Badesachen herumlaufen…. doch ein Blick über die Schulter und sofort zückten alle ihr Handy und knipsten los
Keine halbe Stunde später kam uns ein 70jähriger, braungebrannter trainierter Mann (wahrscheinlich erst 40 und durch die Sonne einfach schon so verrunzelt) oben ohne entgegen, der einen riesigen, weißen Hasen am Arm trug. Leider waren wir nicht schnell genug um zu fotografieren.
Die 2 und 4beiner hier sind verrückt, denn sowohl Bulldogen als auch Minihunde tragen ein Weihnachtsoutfit und Sonnenbrillen.
Am Abend spazierten wir noch an der Promenade entlang und beschlossen lieber weiter um die Welt zu reisen und dafür auf ein schönes Essen zwischen den Reichen und Berühmten zu verzichten.
Mitten im Halteverboten an der Promenade parkten erst mal 2 Kumpels mit ihren Autos. Man muss ja zeigen was man hat. Schön langsam bekamen wir eine Ahnung davon, wer in den ganzen Restaurants wohl essen geht.
What happens in South Beach, stays in South Beach- or goes on Facebook (Zitat: Band vor einem Hotel)
Wir feierten Weihnachten authentisch im “Cheeseburger, Baby!”
Motto: Es braucht keine 5 Leute um einen Cheeseburger zu machen (genau gegenüber auf der anderen Straßenseite ist ein Burgerladen mit dem Namen „5 Guys“)
Das Ergebnis lies sich sehen und wir uns schmecken.
Best Burger ever!!!
So feiert man in Amerika- im gehobenen Burgerladen!
Am nächsten Tag habe ich leider Fieberblasen im gesamten Mund + Lippen bekommen. Da ich nicht wusste wie ich zu einer schmerzstillenden Lösung zum spülen komme, fuhren wir ins Spital (nachdem wir eine Stunde auf den Bus gewartet haben (=Weihnachten in Amerika)).
Eigentlich wollte ich nur ein Rezept, doch stattdessen bekam ich ein OP Kleidchen, mir wurde Blut abgenommen und ich bekam mein eigenes Bett. (Hätte wohl nicht erwähnen sollen, dass ich frisch aus Kuba komme)
Da sehr viel los war und zu wenige Ärzte anwesend waren, musste ich immer sehr lange warten, bis wieder etwas weiterging. Als Alex endlich rein durfte, lag ich schon so im Bett (siehe Bild)- Alex sah anfangs etwas erschrocken drein.
Kurz: Wir kamen um 15Uhr an und verließen die Notaufnahme als Letzte um 23:30. Als um 21Uhr der Arzt kam und sagte: “Kann man nix machen, geht von alleine weg- hier ein Rezept für eine Spülung!” und wir dann noch 2,30h mit der Versicherungsfrau verbrachten (die nicht verstand warum sie niemanden von unserer deutschen Versicherung erreicht (Zeitverschiebung *hust*)) fuhren wir schließlich auch noch mit einem teuren Taxi nach Hause. Der Tag war vorüber, wir hatten noch nix von Miami gesehen und Alex verpasste alle 5 Basketballspiele, die im TV liefen.
Am Heimweg sahen wir noch einen schwarzen Weihnachtsmann, der Geld für sich sammelte und schließlich beschlossen wir: “Wir feiern Weihnachten einfach am 26.12”
Der 26.12 begann ebenfalls nicht sehr weihnachtlich. Wir kamen endlich dazu unsere Wäsche zu waschen- YEAH!
Gegenüber befand sich eine “Apotheke”. Die sind hier in Drogerien integriert und bei weitem nicht so gut ausgestatten wie bei uns. Jeden Falls arbeitete dort eine sehr alte, laaaaaaaangsame Dame die uns erklärte, dass es 30min dauern würde bis sie die Medikamente und das Rezept gescannt hatte. Inzwischen war die Wäsche endlich fertig und wir marschierten wieder zu ihr. Als ich sie fragte, ob ich vielleicht doch noch eine dritte Flasche (stand direkt hinter ihr im Regal) haben könnte, sah sie mich verärgert an und erklärte, dass es nochmals 20min dauern kann. Ich verzichtete und wir gingen nach Hause.
Inzwischen traf auch der Weihnachtsmann bzw. Postler ein und ich überraschte Alex als ich plötzlich mit einem Basketballdress vor der Tür stand. Auch für mich ließ der Weihnachtsmann einen gut gefüllten Weihnachtssocken an der Tür hängen. Darin befand sich eine Erdbeere für mein Bettelarmband und ein Fossilgeldbörsel. Gut, dass der Weihnachtsmann Zeit hatte bei uns vorbeizufliegen.
Abends schlenderten wir durch die Straßen und entdeckten endlich etwas weihnachtliches (Miami ist anscheinend zu stylisch für amerikanischen, kitschigen Weihnachtsschmuck ), sowie ein gratis Freiluftkino in einem Park.
Davon haben wir tägl. mindestens 10 gesehen.
Am letzten Tag beschlossen wir uns ein Auto auszuborgen um in die Everglades zu fahren. Leider ist derzeit Hochsaison und es gab keine Autos mehr.
Kein Problem, dann erkunden wir halt die Umgebung mit unseren neuen extrem coolen Bikes. … oder gleich die ganze Welt!
Hier einige Eindrücke aus Miami:
Öfter heben sich hier die Brücken, damit die privat Jachten und Segelboote zu ihrem persönlichen Steg vorm Haus zufahren können. Ganz normal hier.
Ein kurzer Stopp bei der American Airline Arena musste natürlich auch sein.
Ein gigantischer Flyover
Vorbildlich: Der Helm darf sogar auf der Bodenmarkierung nicht fehlen. (rechts)
Ihr zwei hübschen guten Rutsch ins neue Jahr und noch alles gute