4 Wochen in Kanada mit dem Wohnmobil unterwegs sein!!! Dieses Abenteuer planten wir im Herbst für unsere gemeinsame Karenzzeit.

Obwohl wir schon 8 Monate am Stück um die Welt gedüst sind, sind wir diesmal aufgeregter, denn wir sind nicht alleine. Stefanie unsere 9 Monate alte Kichererbse reist mit, weshalb die Reise viele Fragen offen lässt. Wie wird der  Flug? Wird sie sich im Camper wohlfühlen? Wie viele Kilometer können wir pro Tag fahren? Was wird sie bis dahin essen? Wie mobil ist sie bis dahin? und …und …und.

Unsere Route ist daher nur seeeehr grob geplant und wir lassen es einfach auf uns zu kommen. Bis jetzt hatten wir ja auch immer jede Menge Reiseglück.

Bis jetzt…

Los ging unser Debakel, als wir feststellten, dass unser neuer Reiseföhn nicht auf 110V umschaltbar ist. Da wir am Feiertag, keinen mehr besorgen können, beschließen wir also  einen Vorort zu kaufen…soll nichts Schlimmeres passieren.

Doch dann, das schlimmste Szenario, das eintreten konnte- unser (bereits seit Herbst) reserviertes Babybett für den 9 stündigen Langstreckenflug wurde storniert und am Feiertag kann man niemanden von British Airways erreichen.

Alex telefonierte wie wild herum, Mama beschäftigte Steffi und ich packte die Koffer.
Tja,…und da ging unser Glück schon weiter, denn der Zipp des größten Koffers hakte, sodass er nicht mehr zu bzw. aufging.
Wir holten also über willhaben noch schnell einen Koffer- denn am Feiertag gibt es auch keinen neuen Koffer.

Wir lernten also daraus, dass wir nach einem Feiertag nie wieder weg fliegen!
Ich stieß mir zum Abschluss des Tages noch den Zeh am Sesselbein so sehr, dass er ganz dick anschwoll, extrem weh tat und knallrot war, aber da uns die Frau von unserem Reisebüro CANUSA versicherte, dass das Babybett in einer anderen Reihe für uns durch ein Kommentar im System reserviert wurde, waren alle Sorgen wieder verflogen.

Am nächsten Tag fuhr meine Mama uns gleich zweimal zum Flughafen, da wir soviel Gepäck hatten, dass nicht alles auf einmal in das Auto passte (Mama die Chauffeurin, Alex,Steffi und ich, 3Koffer, 1kleiner Trolley, Buggy und zwei pralle Rucksäcke).

Am Flughafen wurde uns leider mitgeteilt, dass in Wien noch keine Flugsitzänderung vorgenommen werden kann- wir sollten es in Heathrow probieren.

Der Flug nach London funktionierte ohne Probleme. Sie war der Star im Flugzeug und verteilte viel Freude rund um unseren Sitzplatz.

Zum Start gab es ein Quetschi für Steffi und ich stillte sie, da Babys durch Nuckeln den Druckausgleich machen können. Ihre erste Landung verschlief sie. Gei Wir hatten Glück und genossen eine Dreierreihe, obwohl wir nur 2Plätze buchten, da das Flugzeug halb leer war.

In Heathrow hetzten wir von Schalter zu Schalter, doch alle waren extrem voll und die Zeit zu kurz, sodass wir nur mehr beim Gate betteln konnten- doch leider ohne Erfolg.

Wir machten uns auf das Schlimmste gefasst, doch auch der Langstreckenflug klappte wirklich toll. Die Stewardessen liebten sie und auch die Sitznachbarin, die ihrem Gesichtsausdruck anfangs ein Schreibaby fürchtete, verliebte sich im Nu in unsere Maus. Auch die zweite Landung verschlief sie.

Am Flughafen in Calgary deklarierten wir die mitgebrachte Babynahrung. Demnach mussten wir zu einem Beamten, dem wir das Essen zeigen mussten.
Wir räumten also einige Babygläschen raus und er erklärte uns, dass die Babynahrung mit Fleisch leider weggeschmissen werden muss.
So fleißig hinein geschlichtet und bis zum letzten Millimeter und Gramm die Koffer aufgefüllt, damit unsere Hipp Gläschen jetzt im Müll landen??? Na fein!
Dem Beamten, der ein ziemlich lässiger Typ war, tat das sichtlich auch leid. Er fragte uns also nach dem ersten Koffer: “Ist das alles?”
Wir: “Nein, in dem Koffer ist auch noch etwas.” Sein Gesicht sagte:” Ihr Idioten!”
Als er auch mit diesem Koffer fertig war fragte er wieder: “Ist das alles?”
Wir wieder:”Nein,…” doch am Weg zum Koffer dämmerte es uns und wir räumten nur mehr ein Gläschen raus.
Er war sichtlich erleichtert, gab uns noch ein Gläschen mit Lachs zurück (Grauzone ) und verabschiedete sich.

Das Hotel “Lake View” (ohne Lake, dafür mit Pool) war super und hatte ein riesiges Zimmer mit Küche.

Steffi schlief ruckzuck nach unserer Ankunft ein und hielt es bis 5Uhr im Bettchen aus. Babyjetlag! Wir starteten als schon sehr früh in den Tag, plünderten das Frühstücksbuffet und übernahmen gegen Mittag unseren Camper.

Bei all dem Gepäck, vergaßen wir sogar einen kleinen Koffer im Hotel, den wir später abholten.
Wir waren etwas schockiert von der Kleinheit bzw. eher von den nicht vorhandenen Stauräumen unseres Campers, brachten jedoch alles unter.
Am Parkplatz machten wir gleich Bekanntschaft mit einem anderen österreichischem Paar mit Baby, die sich erkundigten wie wir das mit dem Kindersitz machten. Sie sind nämlich ohne angereist und wissen auch nicht, wie sie einen befestigen sollen, da es in den größeren Camper nur Bauchgurte gibt , weshalb wir uns auch für den kleineren mit externer Fahrerkabine entschieden haben. Später trafen wir sie noch einmal bei Walmart in dem sie einen Kindersitz gekauft haben. Wir legten uns einen Reiseföhn zu, der alle Stücke spielte- umschaltbar, klein, leicht, zusammenklappbar und mit viel Power um nur 6,70€

Ansonsten bestand unsere erster Tag nur aus Einkaufen und mit der Fahrt zum ersten Campingplatz im Bow Valley – mit toller, richtig kanadischer Aussicht, direkt aus dem Wohnzimmerfenster.

Beim Campingplatzshop kauften wir uns gleich einen Bärenspray und meine heiß geliebte Whittaker Kokosschoko aus Neuseeland.

Nach einem Spaziergang am Fluss …

schlief Steffi schnell im neuen Bett ein und auch für uns ging es nach einem improvisierten griechischen Salat, ab ins Bettchen.