Ab in den Dschungel! Placencia am 10.01.

Heute war es endlich so weit. Nachdem wir unseren Dschungeltrip bereits aufgrund von Regen verschieben mussten, starteten wir heute einen weiteren Anlauf. Um 7 Uhr in der früh ging unser Bus der uns zum Maya Center brachte, wo wir unseren Guide treffen sollten. Der wartete aber nicht beim Bus und so folgten wir den Schildern. Die Maya Familien leben dort in recht einfachen Verhältnissen, sie haben jedoch einige Häuser aus Stein/betoniert, aber nicht verputzt.

Unser Guide fuhr schließlich mit einem älteren Auto vor (kein Allrad) und es konnte losgehen. Über eine unbefestigte, ziemlich schlammige Straße, schlichen wir dahin bis er auf einmal stehen blieb um uns einen Vogel in den Bäumen zu zeigen.

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Wer findet den Tukan? Wir hätten ihn sicher nicht gesehen, da er ca. 10 Meter weit weg im Baumwipfel saß. Unser Guide Julian freute sich und meinte, dass er wunderschön sei (was er noch öfters sagen würde).

Weiter ging es im Schneckentempo. Bei so mancher Steigung, Schlagloch oder Wasserlacke befürchtete ich schon, dass wir stecken bleiben. Diese Angst blieb jedoch unbegründet.

Nach einiger Zeit kamen wir dann im eigentlichen Dschungel an – das Cockscomb Basin Wildlife Sanctuary. Er frage uns was wir denn machen wollen – nur Naturpfad, Wasserfall, … nachdem wir uns auf eine Mischung geeinigt hatten, und er meinte River Tubing gehe sich nicht aus in der Zeit Trauriges Smiley Zu dem Zeitpunkt hatten wir bereits gemerkt, dass er ein komischer Guide ist, denn er erzählte nicht wirklich Geschichten und gab Informationen nur Preis, als ich ihn konkret danach fragte. Selbst dann gab es meistens nur eine einfache Antwort Trauriges Smiley

Die ersten Tiere die unseren Weg kreuzten waren Geflügel und saßen in den Bäumen.

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Falke (rechts)

 

 

 

Man konnte schon vom Parkplatz aus die Brüllaffen hören, jedoch meinte Julian, dass die im Wald sind und wir sie wohl nicht zu sehen bekommen werden. Etwas enttäuscht gingen wir einen recht breiten Weg weiter, als unser Guide auf einmal stehen blieb, auf den dichten Wald deutete und meinte: “Wenn ihr die Affen sehen wollt, müssten wir hier in den Dschungel.” Wir schauten uns an und meinten, wir können es ja einmal probieren.

Wir betraten also das Dickicht und Julian ging vor. An den einfachen Stellen war er stets recht langsam, aber sobald es dichter und schwieriger war voranzukommen gab es Gas… Verwirrtes Smiley Naja, er war generell ein komischer Kauz.

Die ersten Meter durch die Wildnis waren noch relativ harmlos (im Gegensatz dazu was noch kommen würde), doch dann blieben wir vor einem kleinen Fluss stehen und Julian meinte, dass er einen Weg darüber finden müsse. Nach etwa fünf Minuten (in denen wir schon dachten er hat uns vielleicht ausgesetzt) kam er zurück. An einer Stelle sei es nur Knöchelhoch, da können wir durchmarschieren. Er merkte, dass wir nicht sehr dafür waren, den restlichen Weg mit nassen Wanderschuhen zurückzulegen und schaute noch in die andere Richtung. Es vergingen wieder fünf Minuten, doch diesmal kam er mit einem strahlendem Gesicht zurück – er hat einen Übergang gefunden. Er huschte voran und wir versuchten ihm durch ein Wirrwarr von Lianen, Schlingpflanzen, Farne und was da noch alles an Grünzeug war, zu folgen (Wie in den Filmen nur ohne Machete). Schließlich kamen wir an den Ort wo wir den Fluss kreuzen sollten.

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Zuerst ging es einen schlammigen und rutschigen Abhang hinunter, wobei wir uns links und rechts an Pflanzen anhielten. Nicole machte erst einmal mit dem Wasser Kontakt um zu fühlen, ob es im Fall der Fälle auch zum Schwimmen taugte Smiley und dann ging es über den Baumstamm. Unsere Schuhe waren rutschig und so war es ein lustiger Balanceakt. Wir kamen schließlich recht trocken am anderen Ufer an (Nicoles Schuh war auch nicht komplett durchnässt) und kämpften uns weiter Richtung Gebrüll durch den Dschungel. Bäume und Farne wuchsen rund um uns mehrere Meter in die Höhe und die Lianen hingen kreuz und quer – meist genau dort wo wir hin mussten.

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Die Fotos wurden an nur leicht bewachsenen Stellen gemacht

Nach etwa 10 Minuten waren wir beide komplett verschwitzt und die Anstrengung war uns anzusehen. Doch es lohnte sich. Der schwarze Fleck in der Baumkrone ist unser erster schwarzer Brüllaffe in freier Wildbahn Smiley Durch das Fernglas sah man ihn etwas besser…

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Julian brachte uns (natürlich wieder quer Feld ein) näher heran, so dass wir genau unter dem Baum standen und die 2-3 Affen noch besser sehen konnten. Mittlerweile hatten sie jedoch aufgehört zu Wirbel zu machen und einer hatte sich zur Ruhe gelegt.

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Julian ließ das nicht auf sich sitzen und begann auf affisch – oder er versuchte es zu mindest – mit ihnen zu kommunizieren. Es kam auch gleich eine Antwort. So ging das dann eine Weile (es gibt auch ein Video auf dem das wunderbar festgehalten ist Smiley mit herausgestreckter Zunge).

Der Weg zurück war nicht wirklich leichter, denn es schien fast so als wären die „Wege“ die wir gegangen sind inzwischen wieder zugewachsen. Nie hätten wir dort so schnell alleine wieder raus gefunden und so waren wir froh, als wir endlich wieder an der Stelle zur Flussüberquerung ankamen.

Die Baumstammüberquerung absolvierten wir wieder mit Bravour. Die nahezu senkrechte, etwa drei Meter hohe schlammig-rutschige Steilwand war da schon eine größere Herausforderung. Nachdem ich mich mit Hilfe von zwei Pflanzen in den Händen mit aller Kraft hinaufgezogen hatte war Nicole an der Reihe. Sie hatte ja bereits am Hinweg die Wasserqualität getestet und ich wusste jetzt auch wieso: Sie hatte anscheinend geplant schwimmen zu gehen, jedoch war das Wasser nicht ganz so tief wie erhofft und so stand sie lediglich mit einem Fuß bis zum Knie im Wasser. Irgendwie schaffte auch sie es dann den Abhang hinauf und wir konnten unseren Weg fortsetzen.

Der Naturpfad selbst war nicht sonderlich spektakulär. Ein recht breiter Weg, der an einem netten Fluss vorbei ging, zu einem Teich führte und dann einen Bogen zurück machte. An dem Teich sahen wir einige Schildkröten, viele Vögel und einen Basilisken.

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Ein weiteres “Highlight” war, als Nicole fast von einem herunterfallenden Ast erschlagen wurde Enttäuschtes Smiley Wir blieben kurz stehen um Julian etwas zu fragen, als es plötzlich über uns zu rascheln und knacksen begann. Wir dachten, dass gleich ein großer Vogel aus den Baumkronen angerauscht kommt, es war jedoch ein Riesenast. Im letzten Moment sprang Nicole noch auf die Seite und der ca. 1,5 Meter lange und 10cm dicke Ast schrammte nur leicht an ihrem Arm entlang. Wir waren alle etwas geschockt (inklusive Guide, der aber generell von allem begeistert oder überrascht war) und setzten nach einer kurzen Pause unsere Route fort.

Am Parkplatz angekommen gab es “Mittagessen”. Das bestand aus zwei – wir glauben Chicken– Burritos und einer Limonade, sowie einem Kuchen, den die Tourgruppe neben uns nicht gegessen hatte Smiley

Als Nicole sich gerade für den anstehenden Wasserfall umziehen ging hatten wir Besuch auf dem Parkplatz.

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Der Weg zum Wasserfall war ziemlich anstrengend, denn er ging über Wurzeln und Steine bergauf und am Ende noch bergab. Nach etwa 30 Minuten in einem flotten Tempo kamen wir schweißgebadet an und freuten uns sehr über die kühle Erfrischung.

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Man konnte auch unter und hinter den Wasserfall schwimmen, jedoch machten einem die recht starke Strömung und die herabfallenden Wassermassen dieses Vorhaben nicht leicht. Leider war unser Guide kein begabter Fotograf, aber den Zoom hat er (leider) gefunden Smiley mit herausgestreckter Zunge

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Der Weg zurück war dann, auch da es jetzt fast nur mehr bergab ging, etwas einfacher und Julian gebot zur Eile, damit wir unseren Bus noch erwischen. Nachdem er am Hinweg nichts gesagt hatte, zeigte er uns jetzt noch ein paar Fußabdrücke von einem Puma und einige Vögel.

Die Autofahrt zurück zur Straße erwies sich dann als eine Rally, wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Da gibt es auch immer die Ansicht aus dem Cockpit zu sehen – genau so war es, nur dass die Straße mit Schlag- und Wasserlöchern übersäht war. Wir schafften die Strecke in ca. einem Zehntel der Zeit, die wir für den Hinweg gebraucht hatten und Julian ließ und bei der Busstation aussteigen und meinte, dass der Bus jeden Moment kommen müsse.

Wir nutzten die Zeit um unsere Schuhe zu putzen Smiley mit herausgestreckter Zunge(Das Foto entstand vor Nicoles Schlammbad im Fluss)

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Als nach 15 Minuten noch immer kein Bus in Sicht war, beschlossen wir es mit Autostop zuversuchen (eine gängige Art hier voran zu kommen), da der nächste Bus in zweieinhalb Stunden fährt. Wie es das Schicksal wollte, kam in dem Moment unser Bus und wir stiegen erleichtert ein.

Während der Fahrt fuhr der Bus einfach quer über die andere Fahrbahn zum anderen Straßenrand und blieb dort kurz bei einem Gemüsestand stehen, da ein Fahrgast ihn darum bat. Jetzt bekamen auch andere Leute aus dem Bus Lust darauf und bestellten gleich aus dem Busfenster heraus. 🙂

 

Einen Fahrgast wollen wir euch nicht vorenthalten. Er hatte eine wunderbare Haarpracht …

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… nein, das sind Kotletten und auch kein Bart Smiley mit geöffnetem Mund

Am späteren Nachmittag chillten wir uns noch ein bisschen mit unseren Büchern an den Strand um unseren Sonnenbrand vom Vortag aufzufrischen und zu lesen.

An dem Strand vor unserer Unterkunft haben wir gestern übrigens eine leckere Kokosnuss direkt vom Baum bekommen. Wir lagen so auf unseren  Liegen, als ein Angestellter (wahrscheinlich hatte er gerade Pause) sich grüne Kokosnüsse von der Palme neben uns herunter holte.

Begeistert beobachten wir ihn dabei, als er sie mit einer Machete die

Kokosnuss öffnete und den Saft in einen Becher leerte. Da wir ihn so anstarrten bekamen wir auch eine und erfuhren nebenbei, dass die Kokosnüsse wie wir sie kennen (braun, behaart und mit wenig Saft aber Kokosflocken) die älteren sind, die zur Kokosflocken Gewinnung verwendet werden. Er hat uns natürlich auch zwei Kokoschips gegeben. Bei uns gibt es nur den Kern zu kaufen, der mühsamst abge“schält“ werden muss. Sah brutal aus und wir bangten um seine Finger. Die grünen Kokosnüsse sind dagegen voll mit Saft und wenig, eher glitschigem Fruchtfleisch, dass wir dank selbst gebastelten Kokosnusslöffel auch kosten konnten. 🙂

Außerdem haben wir noch diesen Kerl bei einem anschließenden Spaziergang getroffen. Die Kinder die vorbei gingen, lachten uns aus, da wir ihn begeistert fotografierten.

Hiermit verabschieden wir uns, denn es geht weiter nach San Ignacio. Hoffentlich hält das Wetter (morgens, mittags, abends und sogar nachts immer schweißtreibende Temperaturen) an 🙂
Weitere Bilder aus Placencia bei schönem Wetter könnt ihr euch hier anschauen. 🙂

2 Gedanken zu „Ab in den Dschungel! Placencia am 10.01.

  1. Hi Ihr Beiden! Ich glaube nicht, dass Ihr Euch mit solchen Bildern viele Freunde machen werdet.
    Wir waren auch gerade 3 Tage im Friaul – südlich der Alpen zwar deutlich besser als zuhause, aber keine Ähnlichkeit mit Eurem Klima.
    Bin auch gerade beim „Bilder machen“.
    Liebe Grüße

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