Auf den Spuren von Ché Guevara! Santa Clara – 06.+07.12.12

Auf dem Weg (8Uhr früh) zum Busbahnhof wollten wir noch Wasser vom Supermarkt holen. Leider hatte dieser noch zu und so kauften wir die Flasche Wasser erst in der Kantine des  Busbahnhofes (zum doppelten Preis).

Hier wird, wie auch in Mexiko mit “gefälschtem” Mineralwasser gehandelt. Die Flaschen werden ausgetrunken, mit Leitungswasser befüllt und an unaufmerksame Touristen verkauft  – z.B. uns um 8Uhr in der Früh Zwinkerndes Smiley

Sobald man die Flasche aufmacht und das bekannte Knacksen nicht hört, weiß man spätestens Bescheid- man wurde gelinkt. Leider ist es dann schon zu spät und ein Eintausch wird natürlich nicht mehr akzeptiert. Trauriges Smiley

Wasserreinigungstabletten rein und mal 2 Stunden warten. Inzwischen holte Alex eine andere Flasche, diesmal mit Kohlensäure- da man die nicht fälschen kann (jeden Falls nicht mit kubanischen Mitteln)

Die Busfahrt war eisig, obwohl es draußen mollige 27°C hatte. Die Klimaanlagen der Busse sind immer sehr stark eingestellt und die Regler beim Sitz sind meist kaputt. Fleece und lange Hose halfen leider nur bedingt.

Ca. 3 Stunden später kamen wir in Santa Clara an. Am Busbahnhof (der eingezäunt war) hingen überall schon Taxi, Kutschenfahrer und Casa Vermittler die sich auf uns stützen wie Geier über das einzige Aas in der ganzen Wüste.

Wir entschieden uns für eine Kutsche Smiley mit geöffnetem Mund  – genaugenommen für ein von einem Pferd gezogenes Sammeltaxi.

Wir entschieden uns für einen Kutschenfahrer im teenageralter, da er sehr schüchtern war und uns in Ruhe ließ. 3 CUC wollte er für die Fahrt. Ein Preis der für uns okay ist und ihn überaus freute.

Die Fahrt war mehr als abenteuerlich. Das scheppernde Taxi war dagegen kein Vergleich. Es war schwer zu fotografieren, da wir sowohl unser Gepäck, als auch uns selbst in der Kutsche halten mussten, als wir durch die Straßen galoppierten.

Aber hier der Beweis (Meine Haare verraten, dass es sehr geschwind voran ging) Smiley

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Der Junge fuhr mit uns im Kreis, da er die Adresse nicht fand. Nachdem er drei Leute fragte, fanden wir endlich das richtige Haus. Eine Gegensprechanlage gibt es nicht, stattdessen klopften, schrien und pfiffen wir (Taxijunge, zwei Passanten, Wir) . Erstaunt über den Überraschungsbesuch, nahm sie uns herzlich in Empfang und zeigte uns die Zimmer und die Terrasse. Wir bestellten für heute Abendessen und für morgen Frühstück. Über die Terrasse sieht man über alle anderen Häuser in der Nachbarschaft. Die meisten davon sind schon sehr verfallen. Auch diese Casabesitzer dürften relativ gut betucht sein, da das Haus riesig ist und wie gesagt über eine große Terrasse verfügt.

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Nachdem wir entdeckten, dass wir weder einen Duschvorhang noch eine Tür ins Bad/Klo haben waren wir erst einmal irritiert- immer wieder erwarten uns neue Überraschungen.

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Santa Clara ist eine recht saubere Stadt. Man sieht sehr viele Leute die den Schmutz zusammen kehren. Im Gegensatz dazu geht Havanna teilweise im Schmutz unter. Architektonisch hat Santa Clara auch viel zu bieten.

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Aber vor allem ist Santa Clara für eins bekannt: Hier hat Ché mit seiner Gruppe von Rebellen einen amerikanischen Zug voller Soldaten und Waffen zum Entgleisen gebracht. Die Soldaten (obwohl 4x mehr als Rebellen) wurden überwältigt und so kam Fidel (auch einer der Rebellenanführer) an die Macht und die USA verlor Kuba.
Aus diesem Grund gibt es hier eine Große Ché Guevarra Statue, die wir uns morgen ansehen werden.

Einige der Wagons die entgleisten, stehen noch immer dort und sind für 1CUC zugänglich. In Ihnen befinden sich originale Relikte (Waffen, Uniformen, Bilder und Dokumente). Fotografieren kostet 5CUC- deswegen müsst ihr es euch einfach vorstellen. Smiley

Ein Foto von außen haben wir aber gemacht Zwinkerndes Smiley

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Mit dem Bulldozer haben sie die Schienen weggeschoben und somit den Zug zum entgleisen gebracht.

Neben dem Schauplatz fährt noch heute der Zug- immer voll beladen mit Menschen, Tieren, Möbeln… uvm. Smiley Wir können ihn vom Zimmer aus gut hören =/ . Laut Lonely Planet fährt er nur 2Mal täglich und fällt oft aus. Das können wir NICHT bestätigen!

Bei Besuchen in Supermärkten (kein Vergleich zu unseren- eher wie ein kleiner Adeg) stellten wir fest, dass man anscheinend in allen Geschäften seine Handtaschen und Sackerl beim Eingang abgeben muss (dafür gibt es eigene “Garderoben”). Außerdem kostet ein Produkt (z.B. Kanister Wasser der Marke X)überall 1,9CUC. Fidel hat anscheinend alles genauestens vorgegeben.

Auf dem Weg durch die Stadt (Mittag und der Magen grummelt schon ein wenig) kamen wir an einer Bäckerei vorbei aus der es überaus gut roch. Schnell bildete sich eine kleine Schlange von Kubanern (wir 2 mitten drinnen). Es handelte sich um kleine Weckerl (sehen aus wie Buchteln) entweder süß mit Zucker oben drüber, oder normal wie eine Semmel frisch aus dem Ofen. 1 Peso pro Weckerl (0,04€) empfanden wir als einen guten Deal. Da die Weckerl schnell verputzt waren (flaumig und warm) bestellten wir uns noch ein Süßes um nur 0,80Peso!

Wir haben einen Gewinner gefunden- frische Weckerl sind ungefährlich und lecker, daher werden sie uns morgen über die Mittagszeit bringen Smiley

Santa Clara ist bis jetzt unser Lieblingsort. Die Stadt ist sauber, überschaulich groß, man wird nicht abgezockt oder belästigt und es ist abends immer etwas los Smiley

Am 6.12 entschieden wir uns für ein Abendessen in der Casa. Nicht besonders aufregend, aber gut und sehr romantisch gedeckt- alleine auf der Terrasse.

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Die Sterne sieht man in Kuba (egal wo) immer super- wie im Planetarium!

Ich: “Das ist aber romantisch”

In dem Moment “Tuuuuuuuuuuuuuut ! Tuuuuuuuuuuuuuuut! Tuuuuuuuuttttttttt!”, wieder einmal der Zug, aber das kennen wir ja schon von Mojave (USA).

Nach dem Essen kam unsere Casabesitzerin hoch und räumte ab.

Sie: “Cafe con sugre y leche? ” (Kaffee mit Milch und Zucker?)

Alex und ich kopfschüttelt: “No gracias, NO cafe!”

Sie geht und kommt mit 2 Espresso wieder- ohne Zucker und Milch! Mal wieder ein kleines Kommunikationsproblem- das man keinen Kaffee möchte ist soooooo abwegig hier… dass sie anscheinend annahm, dass wir uns versprochen haben und meinten- keine milch+ zucker!

Alex hat sich erbarmt und hat die 2 Tassen runtergeleert.

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Zum Frühstück gab es jeweils immer gleich eine große Kanne- die wir jedoch nicht anrührten.

Anschließend gingen wir in die Stadt.

Am Hauptplatz spielte ein Orchester und gegenüber wurde gerade eine Bühne aufgebaut.

Das Orchester spielte von Soundtracks (unter anderem Starwars Smiley) über Salsa und Klassik alles.

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Das angenehme war, dass man die Touristen am Platz auf einer Hand abzählen konnte. Statt dessen rannten unglaublich viele Teenies in Schuluniformen oder mini Minikleidern und Outfits herum. Nicht anders als bei uns also Smiley

Nachdem das Konzert zu Ende war, begannen Tanzvorführungen der unterschiedlichsten Tanzgruppen.

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Wir setzten uns mit unseren kubanischen Soft Drinks auf die Terrasse und ließen den Abend ausklingen.

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In diesen Casas lebt meist die ganze Familie zusammen. Die Opas sind immer besonders lieb. Gekennzeichnet durch harte Arbeit, Rum und Zigarren freuen sie sich immer wie ein kleines Kind, wenn man etwas spanisches sagt. Smiley

Am 07.12 gingen wir also zur Ché Statue- bei gefühlten 100 karibischen°C in der Sonne. Sehr anstrengend, vor allem da die Luft sehr schlecht ist. Schadstofffilter bei Autos sind Fremdwörter hier. Aus wirklich jedem kubanischen Auto (ausgenommen die nagelneuen Autos = immer Mietautos)  kommt schwarze Qualm. Die schlimmsten Fahrzeuge bei uns am Land können so etwas nicht.

Hier Ché Smiley (vermutlich das einzige Foto von uns zwei- wir wollen die Kamera lieber niemandem in die Hand drücken =)

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Das Museum + Mausoleum konnte wieder nur ohne Tasche besucht werden. Da wir sie nicht abgeben wollten machten wir uns wieder auf den Rückweg. Diesmal sollte es ein Bicitaxi sein. Ein Fahrradtaxi also. Leider wollte der Fahrer 2CUC- wir aber nur einen zahlen. Macht nix- der Kutschenfahrer hat nach langem diskutieren den Preis angenommen. (max. Besetzung von Kubanern: 8- wobei jeder 1CUP zahlen muss. 1CUC = 24CUP…. also hat er eh ordentlich Gewinn gemacht 😉 ) Wir handeln nie wenn wir uns denken: “Für uns ist das nix und er hat es dringend nötig- aber veräppeln lassen wir uns auch nicht.” Während der Fahrt die üblichen Fragen: “Tren?” “No!” (er wollte uns den entgleisten Zug zeigen)
“Restaurante?” “No!” … usw. Smiley

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Das ist also die Normalbesetzung:

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Bilder aus Santa Clara:

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In der Casa unterhielten wir uns ein wenig mit dem Sohn der Besitzerin (englisch). Er studiert in Havanna Musik und hat vor nach Canada zu gehen. Er gab uns noch einen Ausgehtipp und Alex erklärte er wo der Frisör seines Vertrauens ist.

Wenige Minuten später saß Alex dort auf dem Sessel. Statt 5CUP – zahlten wir 2CUC. Ist zwar viel viel mehr als für Einheimische, aber wer kann einen freundlichen Friseur wegen nicht einmal 2€ runterhandeln??? Sparsam, aber nicht völlig geizig.

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Konzentriert schnitt er die Haare mit Hilfe einer stumpfen Schere, einer noch stumpferen Rasierklinge und zwei Kämmen…. aber ein wahrer Profi braucht auch nicht mehr. Smiley

 

Was für ein Erlebnis Smiley

Das Ergebnis lies sich sehen und der Friseur war glücklich über seinen Jackpot.

Abends verzichteten wir auf das Abendessen in der Casa um 8CUC/ Person und machten uns auf die Suche nach einem Schnäppchenrestaurant. Da Santa Clara nicht sehr touristisch ist, war das Restaurant auch nicht schwer zu finden. Das Restaurant sah wieder sehr schick aus (bei uns ein nobles Restaurant mit wahnsinnigen Preisen) und die Cocktails waren auch wieder super.

Nachher wanderten wir weiter in die empfohlene Bar. Die Seniorenband hatte es voll drauf. Smiley Die Cocktailpreise wurden an die zu bestellende Person (Touri oder Kubana) angepasst. 2,5CUC sind viel hier, aber okay da inklusive Band. Smiley

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An der Bar saß ein “Aussteiger” und bezirzte Kubanerinnen, die äußersten Gefallen an dem Deutschen fanden. Auf der “Tanzfläche” “tanzte” bzw. wackelte eine Frau herum. Dieses nicht vorhandene Taktgefühl konnte keiner mitansehen und so wurde sie mehrmals hinausgeworfen. Smiley mit geöffnetem Mund

Ein Mann und eine Frau tanzten Salsa,…er bemerkte unser Interesse und stellte sich als Tanzlehrer vor. Am Tisch zeigte er uns mit den Fingern die Schritte vor und sagte, dass Salsa ganz einfach ist. Er wollte uns natürlich überreden aufzustehen- wären dort nicht so viele Zuschauer gesessen hätten wir die Tanzstunde wahrscheinlich angenommen, aber bevor wir uns blamieren üben wir erst einmal zuhause. Smiley

Als plötzlich alle zum Fenster rannten und erschrocken raussahen, mussten wir natürlich aus nachschauen was da los ist. Am Hauptplatz wurden gerade einige Männer verhaftet und abgeführt- im Kubastyle (ein bisschen gröber). Plötzlich waren die meisten Kubaner verschwunden und die leeren Plätze füllten sich mir Touristen- Zeit zu gehen!!!

Angedüselt spazierten wir nachhause.

Ein Gedanke zu „Auf den Spuren von Ché Guevara! Santa Clara – 06.+07.12.12

  1. Liebe nicole
    hab jetzt erst die adi von maria bekommen.
    Eine wunderbare reise um die ich dich beneide.
    Ganz ganz schöne fotos und eine supertolle seite.
    Ich verfolge euch weiter. 🙂
    Viel spaß noch.

    Lg bea

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