Nachdem wir gestern noch eine Führung in dem Camper der Nachbarn bekommen haben, konnten wir gar nicht aufhören darüber zu reden. Ledersofa und 2(!) Couchsessel, ein SchlafZIMMER mit Nachtkästen und rechts und links soviel Platz wie in unserem Camper gesamt, extra Dusche, extra Klo, Mahagoniküche und Einbauschränke und eine Essecke, die wenn der Wohnwagen steht ausgefahren wird- damit noch mehr Platz ist. Verrückt!
Daraufhin kauften wir uns auch ein nettes Häuschen.
Obwohl unser Nachbar versuchte zu helfen, hatten wir immer noch unser KEIN-Wasser-Problem. Alex telefonierte also wieder ewig mit dem Vermieter und wir bekamen die Telefonnr. des mobilen RV Mechanikers in der nächsten Stadt. Leider erreichten wir ihn nicht.
Wir fuhren durch den Yoho Nationalpark und stoppten für das Mittagessen beim Emerald Lake. Der See hatte eine smaragdgrüne Farbe- sieht man am Foto gar nicht so.
Mit der Aussicht schmeckt unsere Jause gleich noch besser.
Der Tischsitz für Steffi von Phil&Teds ist übrigens spitze. Im Camper ist er auf der Tischplatte montiert und unterwegs ist er auch schnell an jedem Tisch festgemacht.
Unseren nächsten Stopp machten wir bei der Natural Bridge. Wir erwarteten nicht viel und waren dafür umso überraschter. Soooo eine tolle Farbe.
Wo bin ich?
Einst floss das Wasser noch oben drüber- nun ist der Stein so ausgespült, dass eine Brücke entstanden ist. Natürlich kletterten einige Verrückte darauf herum.
Weiter ging es durch den Glacier NP. Hier wären wir gerne wandern gegangen, aber leider waren noch alle Straßen weg vom Highway gesperrt, da noch zu viel Schnee herum liegt. Unsere Jause machten wir am Rogers Pass. Nette Aussicht!
Nachdem wir diesen AJ (= der Handwerker) nicht erreichen konnten, kehrten wir auf einem Campingplatz in der Stadt Revelstoke ein- mit WLAN
WLAN gibt es hier so gut wie nirgends, deswegen kommen die Berichte auch immer geblockt.
Total erledigt von der langen Fahrt und dem hinterher Telefonieren ging es früh ins Bett für uns.
Am 8.5. begann der Tag für Alex natürlich wieder mit telefonieren. Ein Camper ohne Wasser ist echt mühsam, vor allem mit Baby – deswegen die Hartnäckigkeit.
Da wir ihn nicht erreichten, besuchten wir den Mount Revelstoke Nationalpark, aber auch hier konnte man nicht bis ganz hinauf, wegen Schnee. Obwohl es unten schon 20Grad hat, hält er sich erstaunlich gut und lange.
Wir machten eine kleine Wanderung zur Broken Bridge (Gebrochene Brücke)- siehe Foto
Behaartes Bäumchen:
Anschließend fuhren wir zum Staudamm und beschlossen spontan den Staudamm zu besichtigen.
Was für ein rieeeeeeesen Teil. 175m hoch und 457m breit. Da unten sind wir noch nie gestanden. Irgendwie ein komisches Gefühl, wenn man weiß dass auf der anderen Seite ein riesen See gestaut wird.
Wir machten also unseren Kinderwagen bereit, gingen los und plötzlich bemerkte ich einen platten Reifen. Ganz neu und schon kaputt- irgendwie läuft es gerade nicht so toll für uns.
Also ab in die Trage, Ärger runterschlucken, AJ noch einmal terrorisieren (ohne Erfolg) und dann in den mächtigen Staudamm. 243.755 LKW Ladungen Zement wurden dafür benötigt, deshalb haben sie einfach ihre eigene Zementfabrik dafür eröffnet. Dank dem Hinweisschild, hat Steffi den Ausblick gut überstanden.
Unser Auto ganz klein:
Da wir nicht mehr auf AJ und die Vermieter vertrauen wollten, beschlossen wir einfach zum Wohnwagenshop zu fahren und dort nach Hilfe zu fragen. Sehr nett schrieb uns der Verkäufer prompt eine Nummer auf. Er wählte sie, doch ohne Erfolg. Als er den Namen begann zu schreiben, fragte Alex: “Ist das AJ??” Er:”Ja, er ist der einzige Wohnwagenmechaniker in der Stadt, aber ich erreiche ihn gerade nicht.”
Wir fuhren also einfach weiter. In der nächsten größeren Stadt, telefonierte Alex wieder mit “Cruise Canada”, die einen Mechaniker ausfindig gemacht haben, der aber erst morgen früh wieder öffnet.
Total genervt suchten wir einen Campingplatz in unserem Heftchen und fanden einen 14km außerhalb der Stadt. 14km sind nicht so weit, also beschlossen wir dorthin zu fahren. Als wir zur Abfahrt kamen stand dort ein Schild: Nochmals 15km am See entlang fahren! Wir überlegten kurz, wollten aber nicht mehr umkehren und fuhren los. Steffi verlor nun auch die Geduld, weinte und so kamen uns die nächsten 15km wie 50km vor.
Aber als wir ankamen, wurden wir gleich so freundlich begrüßt und verliebten uns sofort in den schönen Campingplatz im Heralds Provincial Park, sodass aller Ärger verschwunden war. Ein Volltreffer!
Wir schlenderten am Fluss entlang durch den Campingplatz zum angrenzenden Strand.
Hier genossen wir die Ruhe und den Ausblick auf den See am Strand, während Steffi den Rasen mit Begeisterung mähte. Irgendwie wie am Meer. Genau das brauchten wir jetzt.
Daumen halten, dass der Herr morgen den Camper und unseren Kinderwagen reparieren kann.